„Sprungbrett“, die Ludwigshafener Messe für Ausbildung, Studium und Weiterbildung, wurde in diesem Jahr bereits in der 16. Auflage veranstaltet. Rund 150 namhafte Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Institutionen standen den jugendlichen Messebesuchern an zwei Tagen im September für alle Fragen zur Berufswahl, zu Lehrstellen und Ausbildungsangeboten sowie zu Studiengängen und Weiterbildungen zur Verfügung. Die Stärke von Sprungbrett liegt in der Möglichkeit zum persönlichen Beratungsgespräch und der damit verbundenen direkten Rückkopplung von Berufswahlexperten aus der Praxis. Ein weiteres Mal mit dem Ziel mit dabei, junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen: Fünf Innungen der Kreishandwerkerschaft Vorderpfalz sowie ein Team vom Dienstleistungszentrum Handwerk.
Rund 12.000 Messebesucher pro Tag und die seit Jahren schon frühzeitig ausgebuchten Ausstellungsflächen in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle sind ein Zeichen dafür, dass die Messe nach wie vor auf eine große Resonanz bei den Schulabgängern in der Rhein-Neckar-Region stößt. Neben interessanten Vorträgen und Workshops sowie Tipps zur Bewerbung und zum Vorstellungsgespräch wartete die Messe in diesem Jahr erstmal mit einem neuen Angebot auf; die Jugendlichen konnten kostenlos professionelle Bewerbungsfotos von sich machen lassen.
Wie sieht die Ausbildung in einem Handwerksberuf aus? Kann das Handwerk eine attraktive Alternative zu einem kaufmännischen Beruf oder zum Studium sein? Welche schulischen Leistungen sind für den gewählten Traumberuf Voraussetzung? Worauf kommt es neben den Schulnoten bei einer Ausbildung im Handwerk sonst noch an? Und welche Karrieremöglichkeiten gibt es nach der Lehre? – Auf diese und alle anderen Fragen gaben die Repräsentanten des Dienstleistungszentrums Handwerk und der beteiligten Innungen den jugendlichen Messebesuchern bereitwillig kompetente Auskunft.
Waren es am Freitagvormittag erfahrungsgemäß ganze Schulklassen aus den weiterführenden Schulen der Region, die sich – mit Fragebögen bewaffnet – durch die Messehallen drängten, so standen nachmittags sowie am Messe-Samstag Einzelgespräche mit interessierten Jugendlichen und deren Eltern im Mittelpunkt.
Was Berufe aus dem Bereich Sanitär-Heizung-Klima betrifft, hatten die Jugendlichen Gelegenheit, von Vertretern der Innung Sanitär-Heizung-Klempnertechnik Vorderpfalz Auskunft über die modernen, zukunftsweisenden Ausbildungsberufe in diesem Gewerk zu erhalten. Außerdem gaben Videos, die in der Ich-Perspektive aufgenommen waren, interessante Einblicke in die Ausbildung und den Berufsalltag des Klempners und des Anlagenmechanikers SHK. Wer wollte, konnte darüber hinaus an einer Werkbank in der Praxis „sein Herz für den SHK-Bereich unter Beweis stellen“, in dem aus Kupfer- oder Kunststoffrohr Herzen zu formen waren.
Nützliche Tipps zu den entsprechenden Ausbildungsberufen gab es auch bei der Gebäudereiniger-Innung Rheinhessen-Pfalz. Die Innung überzeugte das jugendliche Publikum besonders mit der Möglichkeit, den abwechslungsreichen Ausbildungsberuf des Gebäudereinigers mittels einer VR-Brille in einem eindrucksvollen 360-Grad-Video zu erleben. Außerdem konnten die interessierten Messebesucher mittels Smartphone und QR-Code an einem Quiz rund um das Gebäudereiniger-Handwerk teilnehmen. Wer die Fragen richtig beantwortete, hatte Aussicht auf eine Fahrt mittels Hubsteiger in luftiger Höhe. Durch Videos sowie fachkundige Auskünfte der Ansprechpartner am Messestand schufen die Vertreter die Maler- und Lackierer-Innung Vorderpfalz einen bunten Einblick in die kreative Welt und die vielfältigen Tätigkeiten im Maler- und Lackiererhandwerk. Auch die Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Vorderpfalz informierte anhand eines neuen Roll-Up Displays sowie Infomaterial über die verschiedenen Ausbildungsberufe im Kfz-Bereich. Ist doch die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker bei vielen männlichen Schulabgängern nach wie vor einer der Traumberufe.
Überdies konnten sich interessierte Jugendliche anhand eines von Obermeister Volker Weismann zur Verfügung gestellten Pkw ein praktisches Bild zu den Aufgaben eines Auszubildenden im Kfz-Bereich machen. Die Innung der Elektro- und Informationstechnik Vorderpfalz brachte den Jugendlichen die Ausbildungsberufe dieses Gewerkes durch das Lösen praktischer Aufgaben bei der TV-Verkabelung näher.
Am Stand des Dienstleistungszentrums Handwerk wurden Infobroschüren zu allgemeinen Themen rund um eine Ausbildung im Handwerk sowie zu allen Ausbildungsberufen der in der Kreishandwerkerschaft sowie vom DLZ vertretenen Gewerke angeboten. Außerdem hatte das Dienstleistungszentrum im Vorhinein bei allen Innungsbetrieben per Rundschreiben nach freien Ausbildungsplätzen im laufenden und im kommenden Jahr angefragt.
Die Listen mit den jeweiligen Betrieben fanden bei den Jugendlichen reißenden Absatz. Stets hilfreiche Antworten auf alle Fragen der Messebesucher gaben beim DLZ-Stand darüber hinaus das Trio Ass. jur. Sascha Wolf, Sachbearbeiter Philipp Weber und Auszubildender Pascal Ruppert.
Neben Antworten auf alle Fragen rund um das Thema Ausbildung bot die Sprungbrett-Messe den Schulabsolventen auch in diesem Jahr die Möglichkeit, beim messeeigenen Bewerbercheck ihre Bewerbungsunterlagen von Profis unter die Lupe nehmen zu lassen. Dieser Aufgabe kamen die beiden im Bereich der Jugendförderung eingesetzten DLZ-Mitarbeiter Sascha Hörth und Manuel Marschall fachkundig nach, die überdies die Jugendlichen mit vielen guten Ratschlägen unterstützten.
Was die Teilnahme an einer zweitägigen Ausbildungsmesse angeht, wird man im Hinblick auf die Personalsituation und den Fachkräftemangel im Handwerk sicher keine Wunder erwarten dürfen.
Jedoch eröffnet sich für die beteiligten Innungen und deren Mitgliedsbetriebe hierdurch eine Möglichkeit, frühzeitig die Weichen bei der Suche nach geeignetem Nachwuchs zu stellen.